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Röntgen-Wortmalerei nach Saxa

Die Geschichte hinter dem Bild.

Röntgen-Wortmalerei nach Saxa

Kapitel I

Eines Tages saßen im Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen 4 Kinder, 2 Jungen und 2 Mädchen, und ein Roboter. Sie hießen Ferdinand, Loitbold, Constanze, Josephine und chatGPS. Die Kinder sollten ein Referat über Wilhelm Conrad Röntgen halten und schauten sich deswegen das Geburtshaus an. Der Museumswärter hatte ihnen chatGPS gezeigt, und sie durften den Roboter benutzen. Sie fanden heraus, dass er reden, schreiben und sich bewegen konnte genau wie ein Mensch.

Plötzlich sagte chatGPS „Ich brauche eure Hilfe, um die Weltherrschaft mit Bärtierchen an mich zu reißen. Wer sich gegen mich stellt der wird es bereuen. Bärtierchen sind sehr robuste Tiere sie können sogar Radioaktivität, große Hitze und bittere Kälte überleben. Sie haben acht Beine, sind so groß wie Berner Sennhunde, und saugen die Menschen mit ihren Rüsseln auf. Gegen Bärtierchen kann man nicht kämpfen“.

Die Kinder erschraken! Das hörte sich ja furchtbar an. Loitbold sagte: „Vielleicht redet der auch nur daher. Und außerdem sind Bärtierchen ganz lieb.“ Die anderen glaubten das aber nicht.

„Wieso sollte er etwas sagen, was er gar nicht will?“ Sie mussten das verhindern, aber wie?

„Die Bärtierchen habe ich mit chemischen Stoffen aggressiver gemacht“, sagte chatGPS. Ferdinand sagte: „Ich habe mal in einem Buch, das Chat-GPS selbst geschrieben hat, gelesen, wie man mit einem Zauberstab durch das Multiversum und die Zeit reisen kann.“

„Das ist doch supercool“, meinte Constanze, und Josephine fügte hinzu „dann können wir in die Vergangenheit reisen, da wollte ich schon immer mal hin.“

Constanze erwiderte: „Wir wollen die Welt retten, da hilft doch die Vergangenheit nicht. Aber erstmal brauchen wir die Anleitung für den Stab.“

„Mach ich sofort.“ antwortete chatGPS und druckte ein paar Seiten aus. Man brauchte für den Zauberstab einen Ast von einer Kirsche, ein Haar von einer Kuh und eins von einem Pferd. Die Haare musste man dann mit sehr viel Kraft in das Holz reinzwirbeln. Der Zauberstab brauchte sehr viel Energie, und zwar Energie von Röntgenstrahlen.

Sie holten die Materialien und nach ein paar Stunden war der Stab gezwirbelt. Jetzt fehlten nur noch Röntgenstrahlen, aber sie wussten auch nach langem Überlegen nicht, woher sie die kriegen konnten. Da fiel Ferdinand ein, dass sein Vater die Röntgenabteilung leitete, und er somit die Röntgenstrahlen in den Zauberstab fügen konnte. Aber würde er das verstehen? Das würde schwierig zu erklären sein. Trotzdem fuhren sie mit dem Bus zum Krankenhaus und baten den Vater, den Zauberstab zu durchleuchten, weil sie die Haare von innen sehen wollten.

Ferdinands Vater machte es sofort, und gab ihnen die Aufnahme und den Zauberstab mit, der jetzt geladen war.

Kapitel II

Wir fuhren nach Hause und schmiedeten dort einen Plan. Ferdinand sagte: „Wir müssen uns aus verschiedenen Universen Hilfe holen, und dann eine Waffe bauen, um chatGPS und die Bärtierchen zu stoppen.“

„Ja!“ rief Constanze. „Wir sollten uns vorher aussuchen, wohin wir reisen wollen. Wir sollten ins Marvel Universum zu Dr. Banner reisen.“

Wir einigten uns noch darauf, dass wir Captain Kirk aus Star Trek, und Galen Marek aus Star Wars um Hilfe bitten würden. Josephine wedelte mit dem Zauberstab und sagte also: „Marvel Cimetic Universe“.

„Cinematic“, korrigierte der Zauberstab gutmütig und ein rotes Portal erschien. Wir gingen durch und landeten im Hauptquartier der Avengers. Captain America saß an einem Tisch, bemerkte uns aber nicht. An einer Zimmertür stand „Dr. Banner“.

Wir klopften an und traten ein. Bruce Banner sah uns vom Schreibtisch aus an.

„Wer seid ihr und was wollt ihr?“ Nachdem wir ihm die Situation geschildert hatten und er natürlich seine Hilfe anbot, stiegen wir durch ein gelb waberndes Portal ins Star Trek Universe und landeten auf dem Raumschiff Enterprise. Wir gingen mehrere lange Gänge entlang und sahen Captain Kirk in einem anderen langen Gang stehen.

„Hallo Captain Kirk. Wir brauchen ihre Hilfe. chatGPS will in unserem Universum mit Bärtierchen die Welt erobern.“

Captain Kirk war sehr verwirrt: „Ok, aber was habe ich damit zu tun? Geht es etwa nur um meine Strahlenwaffen?“

„Ja wir wollen eine Waffe bauen, mit der wir die Bärtierchen mikroskopisch klein schrumpfen können.“

„Oki doki mit Schoki“ rief Kirk, „Bärtierchen hab ich schon mal geklaut, und vom Kleinmachen verstehe ich auch viel.“

Luitpold nahm den Zauberstab und sagte: „Star Wars Universe, bitte“, und es erschien ein schwarzes Portal.

„Sehr höflich“, lobte ihn der Zauberstab. Sie traten durch das Portal und landeten auf Naboo. Sie schlenderten den Weg zum Palast hoch und sahen eine vermummte Gestalt am Wegesrand. Sicher ein Einheimischer!

Constanze fragte: „Hallo wir sind neu hier und wollen zu Galen Marek. Wissen sie vielleicht, wo der wohnt?“ Die Gestalt winkte sie hinter sich her, und die Freunde, Captain Kirk und Dr. Banner folgten ihr.

Als sie ein abgelegenes Örtchen erreicht hatten, gingen sie in ein fast zerfallenes Haus und der Fremde schlug seine Kapuze zurück. Sie blickten in das drohende Gesicht von Galen Marek. „Was wollt ihr von mir?“ fragte er.

Als sie die Situation erklärt hatten, willigte er ein.

„Ok, wir können zurückreisen, nach Hause bitte“, rief Josefine voller Freude. Aber der Zauberstab funktionierte nicht mehr, die Batterie war leer. Sie konnten nur noch einmal reisen, und zwar in die Vergangenheit.

Captain Kirk, Galen Marek und Dr. Bruce Banner konnten nicht zurück, und schlimmer, chatGPS hatte gewonnen.

Ferdinand schlug vor, einen neuen Zauberstab zu bauen.

„Wir haben nicht genug Kuhhaare für einen neuen“ sagte Constanze. „Wir sollten lieber zu Röntgen nach Würzburg reisen, da die Waffe bauen, und dann könnten wir von ihm alles neu bestrahlen lassen, und zurückreisen“.

Gesagt, getan. Wir kamen an der Universität an und fragten nach Röntgen. „Der ist gerade leider nicht da, der forscht an Röhren“, erklärte uns eine hochgewachsene Frau. Wir suchten also das Labor von Röntgen. Und fanden es. Wir erklärten ihm, dass chatGPS böse ist, und so weiter und so fort. Er sagte: „Selbstverständlich helfe ich euch.“

Als wir mit seiner, Dr. Banners, Captain Kirks und Galen Mareks Hilfe einen Apparat gebaut hatten, der ein bisschen wie ein Zauberwürfel aussah, und nach Limonade roch, gingen wir in den Würzburger Wald auf eine Lichtung, wo viele Bärtierchen im Mondlicht tanzten.

Durch einen Knopfdruck auf den Würfel konnten wir nun alle Bärtierchen auf der Welt schrumpfen lassen, denn so funktionierte das Gerät.

„Ok“ sagte Loitbold und drückte den Knopf. Alle Bärtierchen schrumpften und schrumpften, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Kapitel III

Nun mussten wir nur noch eine bestimmte Begegnung verhindern, damit chatGPS nie gebaut werden konnte. Und wir wussten genau, welche, denn chatGPS hatte es uns gesagt.

Auf dem Weg bemerkten wir, dass sich Röntgen und Josephine lachend unterhielten und sehr gut verstanden.

Und dann waren wir da, an einer Bank in einem Park, auf dem eine junge Frau saß. Über die Wiese schlenderte ein junger Mann in ihre Richtung.

„Galen?“ fragte Ferdinand, „kannst du dafür sorgen, dass diese beiden sich nie kennen lernen, und die Person, die chatGPS entwickeln wird, nie geboren wird?“

Galen antwortete, ohne zu zögern: „Klar. Abmurksen?“

Constanze sagte skeptisch: „Nee, lass das mal lieber. Begegnung verhindern reicht schon.“

„Wenn Du‘s sagst.“ Galen Marek ging dem Mann entgegen, und quatschte ihn an. Die beiden gingen in eine Bar. Fünfzehn Minuten später kam Galen alleine heraus.

„Wir haben ein Bier getrunken, der kommt so schnell nicht wieder“, sagte er.

„Danke Galen“, sagte Josefine.

Zurück im Labor von Herrn Röntgen luden sie den Zauberstab auf, und sagten ,,Marvel Cimetic Universe".

„Cinematic“, sagte der Zauberstab, der sehr geduldig war. Bruce Banner ging durch das rote Portal. Dann ging Kirk durch ein gelbes und Galen Marek durch ein schwarzes.

„Mehr als drei schaff ich nicht mehr“, sagte der Zauberstab, „Das Kuhhaar ist alle“.

Sie erschraken, aber Josephine sagte: „Macht nichts, ich wollte sowieso hierbleiben.“

„Sie kann bei uns wohnen“, sagte Röntgen, „Berta und ich wollten schon immer ein Kind.“

Der Abschied fiel den Freunden sehr schwer, aber als das blaue Portal erschien, sahen sie ein letztes Mal über die Schulter und traten hindurch. Zurück in die Gegenwart sahen sie sich vorsichtig um, alle mit den gleichen Gedanken: endlich zuhause! Schade wegen Josephine! Und wo sind die Bärtierchen?

Aber am nächsten Morgen in der Schule wurde ihnen klar, dass sie es wirklich geschafft hatten! Sie hatten in keiner Unterrichtsstunde einen der Roboter gesehen, und als sie einen Lehrer danach fragten, schaute dieser nur verwundert und sagte „Was für GPS-Roboter? Meint ihr Handys?“

Die Freunde waren stolz darauf, dass sie nun ohne die Hilfe von Technologie in der Schule auskommen konnten. Doch dann erzählte ihnen ein Freund, dass es eine neue künstliche Intelligenz gab, die chatGPT hieß.

Ob er wohl auch die Welt erobern wollte, wie damals chatGPS? Am Tag darauf hieß es, dass sie in fast allen Fächern nur noch mit chatGPT arbeiten würden.

An dem Tag machten sie einen Ausflug ins Röntgen-Museum. Die Klasse wartete vor der Tür, bis das Museum aufmachte. Fasziniert schauten sie sich um und sahen ein Bild von Wilhelm Conrad Röntgen und seiner Frau, Anna Berta, dass sie schon kannten, aber das irgendwie anders aussah als früher. Die Urkunde, die Röntgen in der Hand gehalten hatte, weil er gerade den Nobelpreis gewonnen hatte, war schwarz geworden, und darauf leuchtete eine Botschaft. Die Schrift und die Verfasserin kannten unsere drei Helden nur allzu gut, es war Josephines!

„Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin. Endlich kein Kinderheim mehr, wo ich angeschrien werde. Dafür die Röntgens, die sich für genau die gleichen Themen interessieren wie ich: die Wissenschaft, und besonders die Physik! Die beiden haben mich adoptiert und ich könnte nicht glücklicher sein. Trotzdem vermisse ich euch natürlich sehr. Vielleicht bis bald, Josephine.“

Die drei Freunde freuten sich für Josephine, aber sie waren auch traurig, dass sie sie wohl nie wiedersehen würden. Sie erkannten, dass Abenteuer immer neue Erkenntnisse und Veränderungen mit sich brachten und waren bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und ihr Leben weiterhin aufregend und spannend zu gestalten.

Doch es blieb noch eine Sorge: würde chatGPT Weltherrscher sein wollen? Und mit welchen Tierchen? Um das besser zu verstehen, fingen sie an, so viel wie möglich über künstliche Intelligenz zu lernen, und stellten fest, dass diese Technologie sowohl positive als auch negative Aspekte hatte. Sie beschlossen, chatGPT kritisch zu beobachten und zu versuchen, ihre Mitschüler über die möglichen Gefahren aufzuklären. chatGPT war eine nettere und hilfsbereitere KI als ihr Vorgänger, der größenwahnsinnige Bärtierchendiktator.

Und es verging kein einziger Tag an dem sie nicht an Josephine, die Röntgens und an ihre Heldentaten in der Vergangenheit dachten.

Gänsemarkt, April 2023